Nebenwirkungen nach der Einnahme von Cannabis sind meist moderat. Am häufigsten beschreiben Patientinnen und Patienten Mundtrockenheit, gerötete Augen, Schläfrigkeit, Herzrasen, tiefen Blutdruck oder Schwindel. Die Nebenwirkungen hängen von der Dosierung ab und können je nach Patientin oder Patient sehr unterschiedlich ausfallen. Erfahrungsgemäss nehmen Nebenwirkungen im Verlauf der Therapie ab.
Laut Fachinformationen ist es unwahrscheinlich, dass Patientinnen und Patienten bei fachgerechter, medizinischer Anwendung eine Cannabis-Abhängigkeit entwickelt. Weder wurde beobachtet, dass bei Langzeitanwendung die täglichen Dosierung erhöht werden musste. Noch führte abruptes Absetzen der Cannabis-Therapie zu Entzugserscheinungen.
Cannabis in hohen Dosen, insbesondere der nicht-medizinische Konsum, kann einen Rauschzustand hervorrufen. Dieser zeichnet sich aus durch eine Bewusstseinsverschiebung mit assoziativem, sprunghaftem Denken und einer Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses. Eine Überdosierung kann zu Kreislaufproblemen und Angstzuständen führen.
Bis heute ist nicht bekannt, dass ein Mensch durch die direkte Einwirkung von Cannabis gestorben ist. Patientinnen und Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird von der Einnahme von Cannabis abgeraten. Das Gleiche gilt für die Einnahme des Cannabinoids THC, wenn Schizophrenie (auch in der Familiengeschichte) diagnostiziert ist oder vermutetet wird.
Cannabis wird zu therapeutischen Zwecken häufig in Kombination mit anderen Medikamenten eingenommen. Es kann deren Wirkung verstärken oder abschwächen. Sprechen Sie die Einnahme daher immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.
Cannabis darf nicht in Verbindung mit Alkohol konsumiert werden. Bereits kleine Mengen Alkohol können in Kombination mit Cannabis die Reaktionsfähigkeit und somit die Fahrtüchtigkeit erheblich beeinträchtigen.