Cannabis-Patientinnen und Patienten sind durch die Corona-Krise speziell betroffen. Viele gehören zur Risikogruppe und sollten das Haus nicht verlassen. Cannabis – ihr pflanzliches Medikament – erhalten sie aber oft nur auf dem Schwarzmarkt. In einem Brief an Bundesrat Berset und das Bundesamt für Gesundheit hat MEDCAN einmal mehr auf die schwierige Situation der kranken Menschen aufmerksam gemacht.
Lesen Sie hier die Antwort von Bundesrat Berset und dem zuständigen Bundesamt für Gesundheit BAG:
MEDCAN hat sich über die schnelle Antwort gefreut. Schön ist, dass die Behörden die Probleme der Cannabis-Patientinnen und Patienten inzwischen sehen und auch verstehen. Das war vor einigen Jahren nicht so. Es scheint auch, dass eine Studie die vom BAG im Februar 2020 veröffentlicht wurde, den Verantwortlichen aufgezeigt hat, dass nur bezahlbare Cannabis-Medikamente den Betroffenen helfen werden.
Jetzt ist die Entscheidung beim Schweizer Parlament. Die Zeichen für eine Annahme des neuen Betäubungsmittelgesetzes stehen gut. MEDCAN hat den Brief auch an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier geschickt und sie aufgefordert, dieses Geschäft nicht zu verschieben und schnell voranzutreiben. Das BAG bestätigt, dass es noch etwa zwei Jahre bis zur Umsetzung des Gesetzes dauern wird und sich dieser Zeitplan auch noch ändern kann.
Sei geduldig, informiere dich und hilf dir selbst. Weiterhin können die Betroffenen nur wenige legale Möglichkeiten nutzen. Zum einen gibt es CBD-dominante Cannabisprodukte, die man in Shops oder online kaufen kann. Zum anderen besteht die Möglichkeit mithilfe einer Ärztin oder eines Arztes eine Sonderbewilligung beim Bundesamt für Gesundheit zu beantragen. Das sind momentan die einzigen legalen Möglichkeiten, Cannabis medizinisch einzusetzen.
MEDCAN wird weiterhin alle Möglichkeiten nutzen auf das Thema aufmerksam zu machen und über die medizinische Wirkung der Pflanze aufzuklären. Auch auf politischer Ebene bleiben wir dran und vertreten die Anliegen der Cannabis-Patientinnen und Patienten.