2021 hat sich in der Schweiz für Cannabispatientinnen und -patienten vieles in die richtige Richtung entwickelt. Im März letzten Jahres verabschiedete das Parlament das neue Betäubungsmittelgesetz. Diesen Sommer soll die Änderung nun endlich in Kraft treten. Was erwartet die Betroffenen?
Die Politikerinnen und Politiker entschieden sich für ein ähnliches Gesetz wie es in Deutschland schon seit 2017 besteht. So liegt die Entscheidung über eine Verschreibung beim medizinischen Fachpersonal. Das macht Sinn und das Wegfallen der Ausnahmebewilligung wird den Verschreibungsprozess vereinfachen und beschleunigen. MEDCAN hofft, dass die Situation von vielen Betroffenen zukünftig verbessert wird. Wichtig ist aber vor allem, dass durch die Gesetzesänderung die Cannabistherapie legitimiert wird. Die Politik bestätigt damit, dass Cannabis einen medizinischen Nutzen hat. Das ist den Betroffenen wichtig!
Bis jetzt weiß man aber noch nicht, welche Cannabissorten und Einnahmeformen zu welchen Preisen zur Verfügung stehen werden. In der Schweiz ist die Auswahl der Cannabismedikamente bis anhin sehr beschränkt und die Preise sind viel zu hoch. Werden die anfallenden Kosten nicht von der Krankenkasse bezahlt – und das geht, wenn überhaupt nur mit Zusatzversicherung – können sich nur wenige die legalen Produkte aus der Apotheke leisten. Das ist heute schon ein Problem und wird nur verschwinden, wenn die Medikamente einen fairen Preis bekommen. Die Patientinnen und Patienten haben deswegen berechtigte Angst, dass Cannabis über den pharmazeutischen Weg ein teures Medikament bleibt. Kranke Menschen sind nicht in der Lage für ihre Medikamentenkosten selber aufzukommen.
Das übernimmt MEDCAN und versucht an den in wichtigen Stellen Einfluss zu nehmen. Vieles ändert sich im Moment. Nationale und internationale Firmen steigen ins medizinische Cannabis-Business ein, um Geld zu verdienen. Die Erfahrungen der Patientinnen und Patienten sind wegen fehlender Forschung wichtig und gefragt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Verein zu stärken und als Patientin und Patient mit gemeinsamer Stimme zu sprechen. Darum brauchen wir auch Sie! Mit einer Mitgliedschaft oder einer Spende unterstützen Sie unsere Arbeit!
Vom BAG geschätzt setzen in der Schweiz über 100'000 kranke Menschen Cannabis medizinisch ein. Trotz aller Aufklärungsarbeit ist eine individuelle auf die jeweilige Erkrankung ausgerichtete Therapie mit verschiedenen Einnahmeformen und Cannabissorten immer noch verboten. Nur ein paar tausend Patientinnen und Patienten ist es möglich, auf legalem Weg Cannabismedikamente zu beziehen. Ein unhaltbarer Zustand für die Betroffenen. Das möchte MEDCAN mit seiner Arbeit ändern. Nur gemeinsam werden wir gehört. Motivieren Sie doch auch Ihre Familie und Freunde, sich für das Thema einzusetzen.