Am letzten Wochenende im April fand die Cannatrade statt. Das Interesse war gross. 10'800 Besucherinnen und Besucher kamen nach Zürich Oerlikon, um sich an der Cannabis-Messe umzusehen. Auch MEDCAN war mit einem Stand vertreten und hat Interessierte, über die medizinisches Anwendung von Cannabis informiert.
Die Cannatrade öffnete am Freitag, 27. April 2018, seine Pforten. Die Veranstalter der Messe stellten dem Medical Cannabis Verein Schweiz gratis einen Beratungsstand zur Verfügung.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals beim Cannatrade-Team bedanken. Die Aussteller dürfen ihre Produkte zwar verkaufen, es ist ihnen aber verboten, Anwendungs- oder Heilversprechen zu geben. Da wir als Patientenvereinigung nichts verkaufen und unsere Erfahrungen als Patienten weitergeben, übernahm MEDCAN die Aufgabe über die medizinische Wirkung der Heilpflanze aufzuklären.
Am Sonntag war dann auch TeleZüri vor Ort und hat über die Messe bzw. am Schluss über die Heilpflanze Cannabis und die Patientinnen und Patienten berichtet. Was für ein Erfolg für MEDCAN. Das Logo war im Beitrag sehr präsent. Auch die Veranstalter waren begeistert. Cannabis wurde zur Abwechslung nicht als Kifferdroge kommuniziert und es wurden auch keine Bilder von Joint-Roll-Contest gezeigt. Die Patientinnen und Patienten standen im Fokus. Hier findest du den TeleZüri-Beitrag.
Hunderte von interessierten Patientinnen und Patienten besuchten an diesen drei Tagen unseren Stand und informierten sich über unseren Verein und die Möglichkeiten bei der Anwendung von medizinischem Cannabis. Unsere Grafiken und Tabellen mit den verschiedenen Cannabinoiden, Terpenen, Einnahmeformen und dem Endocannabinoid-System wurden mit Interesse studiert. Da der Andrang zum Teil sehr gross war und dadurch keine detaillierteren Beratungen möglich waren, schrieben sich viele Besucherinnen und Besucher für unsere Patiententreffs in Zürich oder Bern ein.
Vielen Dank den unermüdlichen Vereinsmitgliedern, die am Stand mitgeholfen haben. Wir waren ein super Team. Wir haben aber auch an die anderen gedacht, die gerne dabei gewesen wären, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mithelfen konnten.
Das Publikum, dass unseren Stand besuchte, war durchmischt. Mehrheitlich waren es junge Männer und Frauen zwischen 18 und 45, nicht nur aus der Schweiz sondern auch aus dem Ausland. Einige hatten aber auch ihre Eltern oder sogar ihre Grosseltern mit dabei, die sich über die legalen CBD-Produkte oder aber auch über medizinisches Cannabis informieren wollten. Gerade bei den älteren Generationen und vor allem bei den Frauen ist das Interesse gross.
Es kamen aber auch einige zu uns an den Stand, die sich aktiv für medizinisches Cannabis einsetzen und verschiedene Aktivisten anderer Vereine und Organisationen, die sich für eine Regulierung stark machen und mit uns zusammenarbeiten möchten. Diese Vernetzungen sind sehr wichtig, um Druck auf die Politik auszuüben und für die Patientinnen und Patienten schnellstmöglich eine sinnvollere Lösung zu finden. MEDCAN konnte interessante Kontakte knüpfen.
Aber trotz aller Euphorie nach der erfolgreichen Messe liegt noch sehr viel Arbeit vor uns. Auch auf politischer Ebene ist einiges in Bewegung und es wird fleissig ins legale CBD-Geschäft investiert. Viele neue Player drängen auf den Markt und möchten viel Geld verdienen sowohl mit dem Freizeit-Konsum als auch im medizinischen Bereich. Die kranken Menschen sind ein lukrativer Markt. In welche Richtung sich eine Regulierung entwickeln wird, ist sehr ungewiss. Ob der Cannabis-Patient am Schluss davon profitieren kann, ist fraglich. In Deutschland wurde medizinisches Cannabis letztes Jahr legalisiert. Das System funktioniert aber nicht. Auch ein Jahr später sind die Patienten immer noch verzweifelt.
Es geht um sehr viel Geld und die Patientinnen und Patienten sind mittendrin. Wir sollten alle weiter darum kämpfen, nicht mehr überhört zu werden. Das einzige was wir wollen, ist eine Pflanze die wie Unkraut im Garten wächst. Aber wir wollen sie in einer kontrollierten Qualität und wir wollen sie in sinnvoll verarbeiteten, medizinisch verabreichbaren Produkten. Mit der heutigen Infrastruktur, die durch die legalen CBD-Produkte in der Schweiz bereits besteht, wäre es sofort möglich für die Schweizer Patientinnen und Patienten bezahlbare Medikamente herzustellen.