Cannabis in der Medizin – Fach- und Patientenorganisationen müssen auch aktiv werden!
Ein bedeutender Fortschritt – doch viele Hürden bleiben
Viele Betroffene haben Mühe, eine medizinische Fachperson für die Verschreibung zu finden. Gleichzeitig übernehmen Krankenkassen die Kosten in vielen Fällen nicht. Wer Cannabis in der Medizin nutzen möchte, ist oft auf sich allein gestellt und muss viel Eigeninitiative und finanzielle Mittel aufbringen. Fach- und Patientenorganisationen in der Schweiz stehen dem Thema häufig skeptisch gegenüber und bieten nur wenige oder gar keine Informationen.
Zahlreiche Patientinnen und Patienten profitieren
Die medizinische Anwendung von Cannabis kann Menschen mit verschiedensten Diagnosen helfen. In unserem Verein MEDCAN haben wir Mitglieder mit ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern – darunter Multiple Sklerose, Parkinson, Querschnittslähmung, Krebs, Schlaganfälle, ADHS, Epilepsie, Depressionen und viele weitere Erkrankungen. Zahlreiche Betroffene berichten von positiven Effekten, doch ihre Fach- oder Patientenorganisationen greifen das Thema kaum oder nur am Rande auf.
Selbst das BAG schätzt, dass weit über 100‘000 Betroffene sich auch illegal mit Cannabis medizinisch therapiert haben. Das ist also keine kleine Gruppe.
Fach- und Patientenorganisationen müssen Verantwortung übernehmen
Diese Organisationen sind dafür da, die Interessen der Patientinnen und Patienten und deren spezifischen Diagnosen zu vertreten. Sie sollten sich für bessere Versorgungsstrukturen einsetzen und die Bedürfnisse der Betroffenen sichtbar machen.
Deshalb unser Aufruf:
Wenn Ihnen Cannabis in der Therapie hilft, teilen Sie das Ihrer Fach- oder Patientenorganisation mit! Fordern Sie diese auf, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Je mehr Patientinnen und Patienten sich melden, desto schwerer wird es, das Thema zu ignorieren.
Hier finden Sie Fach- und Patientenorganisationen, die zu Ihrer Diagnose passen könnten:
Fachorganisationen
- Schweizerische Gesellschaft für Angst & Depression (SGAD)
- Schweizerische Epilepsie-Liga
- Schweizerische Kopfwehgesellschaft (Migräne & Kopfschmerzen)
- Lymphome Schweiz
- Pro Schmerz (für Menschen mit chronischen Schmerzen)
- Rheumaliga Schweiz
- Stiftung Schweiz bewegt (Schlaganfall-Betroffene)
Patientenorganisationen
- Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft (MS-Gesellschaft)
- Krebsliga Schweiz
- Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV)
- Parkinson Schweiz
- Schweizerische Muskelgesellschaft
- Alzheimer Schweiz
- Schweizerische ALS-Vereinigung
- Fragile Suisse (Hirnverletzung & Schlaganfall)
- Schweizerische Fibromyalgie-Vereinigung
- Pro Infirmis (Unterstützung für Menschen mit Behinderung)
- Pro Mente Sana (für Menschen mit psychischen Erkrankungen)
- ProRaris – Allianz für seltene Krankheiten
- Elpos Schweiz (ADHS & ADS Beratung)
- ADHS Schweiz
- Zerebral Stiftung (für Menschen mit Zerebralparese)
Gemeinsam für eine bessere Versorgung
Nur durch kontinuierlichen Austausch und den Druck von Betroffenen kann sich etwas bewegen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Cannabis seinen verdienten Platz in der Medizin wiederfindet und die Versorgung für alle verbessert wird.