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Cannabis in der Medizin – Fach- und Patientenorganisationen müssen auch aktiv werden!

Seit der Änderung des Betäubungsmittelgesetzes im August 2022 können alle Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz Cannabis medizinisch verschreiben – ohne eine Sonderbewilligung vom BAG. Das war ein wichtiger Fortschritt für Patientinnen und Patienten! Doch die Realität zeigt: Der Zugang zur Cannabistherapie bleibt schwierig, und Unterstützung ist schwer zu finden. MEDCAN und die Schweizerische Gesellschaft für Cannabis in der Medizin (SGCM) sind einige der wenigen Anlaufstellen.

Ein bedeutender Fortschritt – doch viele Hürden bleiben

Viele Betroffene haben Mühe, eine medizinische Fachperson für die Verschreibung zu finden. Gleichzeitig übernehmen Krankenkassen die Kosten in vielen Fällen nicht. Wer Cannabis in der Medizin nutzen möchte, ist oft auf sich allein gestellt und muss viel Eigeninitiative und finanzielle Mittel aufbringen. Fach- und Patientenorganisationen in der Schweiz stehen dem Thema häufig skeptisch gegenüber und bieten nur wenige oder gar keine Informationen.

Zahlreiche Patientinnen und Patienten profitieren

Die medizinische Anwendung von Cannabis kann Menschen mit verschiedensten Diagnosen helfen. In unserem Verein MEDCAN haben wir Mitglieder mit ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern – darunter Multiple Sklerose, Parkinson, Querschnittslähmung, Krebs, Schlaganfälle, ADHS, Epilepsie, Depressionen und viele weitere Erkrankungen. Zahlreiche Betroffene berichten von positiven Effekten, doch ihre Fach- oder Patientenorganisationen greifen das Thema kaum oder nur am Rande auf.

Selbst das BAG schätzt, dass weit über 100‘000 Betroffene sich auch illegal mit Cannabis medizinisch therapiert haben. Das ist also keine kleine Gruppe.

Fach- und Patientenorganisationen müssen Verantwortung übernehmen

Diese Organisationen sind dafür da, die Interessen der Patientinnen und Patienten und deren spezifischen Diagnosen zu vertreten. Sie sollten sich für bessere Versorgungsstrukturen einsetzen und die Bedürfnisse der Betroffenen sichtbar machen.

Deshalb unser Aufruf: 

Wenn Ihnen Cannabis in der Therapie hilft, teilen Sie das Ihrer Fach- oder Patientenorganisation mit! Fordern Sie diese auf, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Je mehr Patientinnen und Patienten sich melden, desto schwerer wird es, das Thema zu ignorieren.

Hier finden Sie Fach- und Patientenorganisationen, die zu Ihrer Diagnose passen könnten:

Fachorganisationen

Patientenorganisationen

Gemeinsam für eine bessere Versorgung

Nur durch kontinuierlichen Austausch und den Druck von Betroffenen kann sich etwas bewegen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Cannabis seinen verdienten Platz in der Medizin wiederfindet und die Versorgung für alle verbessert wird.