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Die moderne Medizin muss die Schmerztherapie ernsthaft überdenken

Chronische Schmerzen betreffen Millionen von Menschen weltweit und stellen Betroffene wie auch das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. Der bisherige Ansatz in der Schmerztherapie – insbesondere der Einsatz von Opioiden – hat sich jedoch als problematisch erwiesen. Anstatt nachhaltige Linderung zu bieten, verschlimmern diese Medikamente teilweise die Situation.

Die Grenzen der Opioidtherapie

Opioide wurden lange als Goldstandard in der Schmerzbehandlung angesehen, doch die Realität zeigt ein anderes Bild und das deckt sich auch mit den Erfahrungen unserer Mitglieder. Studien belegen, dass der langfristige Einsatz von Opioiden nicht nur die Schmerzempfindlichkeit erhöhen kann (sogenannte opioidinduzierte Hyperalgesie), sondern auch mit einem erhöhten Risiko für Depressionen, Schlafstörungen und sogar suizidale Gedanken einhergeht.

Ein Beispiel: Eine aktuelle Studie an Fibromyalgie-Patient:innen zeigte, dass die langfristige Einnahme von Opioiden folgende Risiken signifikant erhöhte:

  • Depressionen: 58 % höheres Risiko
  • Schlafstörungen: 30 % höheres Risiko
  • Suizidgedanken: 76 % höheres Risiko nach 90 Tagen Nutzung

Trotz dieser alarmierenden Erkenntnisse bleiben Opioide oft die erste Wahl in der Behandlung chronischer Schmerzen.

Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels

Chronische Schmerzen sind eine komplexe Herausforderung, die mehr als nur die Maskierung von Symptomen erfordert. Sie beeinflussen die körperliche und geistige Gesundheit sowie die Lebensqualität der Betroffenen massiv. Ein Umdenken in der Medizin ist dringend nötig – weg von kurzfristigen Lösungen, die langfristig schaden, hin zu Behandlungsansätzen, die die Lebensqualität verbessern.

Eine vielversprechende Alternative ist die medizinische Anwendung von Cannabis. Viele unserer Mitglieder berichten, dass Cannabis nicht nur ihre Schmerzen lindert, sondern auch ohne die schwerwiegenden Nebenwirkungen von Opioiden auskommt.

Warum die medizinische Anwendung von Cannabis ernsthaft in Betracht gezogen werden sollte:

  • Schmerzlinderung ohne Abhängigkeit: Anders als Opioide verursacht Cannabis keine körperliche Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen.
  • Verbesserung der Lebensqualität: Patient:innen bleiben geistig präsent und können aktiv am Leben teilnehmen.
  • Schutz der Verdauungsgesundheit: Cannabis verursacht keine gastrointestinalen Probleme, die bei Opioiden häufig auftreten.

Die Zukunft der Schmerztherapie

Die moderne Medizin muss sich die Frage stellen: Warum halten wir an Behandlungsansätzen fest, die langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen? Chronisch kranke Menschen verdienen Therapien, die ihre Lebensqualität in den Mittelpunkt stellen – ohne die Risiken von Abhängigkeit, Depression oder verschlimmerten Schmerzen.

Der Weg zu einer besseren Schmerztherapie erfordert Mut und Offenheit, neue Ansätze wie die medizinische Anwendung von Cannabis ernsthaft zu prüfen und in die Versorgung zu integrieren. Seit August 2022 dürfen medizinische Fachpersonen in der Schweiz nun Cannabis wie Opiate verschreiben. Es gibt jetzt also eine Alternative, die leider noch viel zu wenig genutzt wird. Denn chronische Schmerzen verdienen mehr als nur eine oberflächliche Lösung – sie verdienen eine Behandlung, die lindert, statt längerfristig zu schaden.

Haben Sie Erfahrung mit chronischen Schmerzen und Opiaten? Möchten auch Sie Cannabis medizinisch ausprobieren? Dann fragen Sie Ihre Ärztin oder ihren Arzt. In der Schweiz ist eine Schmerztherapie mit der medizinischen Anwendung von Cannabis jetzt möglich.