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Jahresrückblick MEDCAN 2024

Das Jahr 2024 war für unseren Verein ein besonderes Jahr: Im 16. Dezember feiern wir unser zehnjähriges Bestehen. Gegründet wurde MEDCAN im Jahr 2014 von Bruno Hildebrand und seinen Freunden. Unser Jubiläum erinnert uns an die intensive Aufklärungs- und Beratungsarbeit, die wir in den letzten 10 Jahren durchgeführt haben, um die Situation von Cannabis-Patientinnen und -Patienten in der Schweiz zu verbessern.

Eine neue Website als Informationsdrehscheibe

Im Februar haben wir eine komplett überarbeitete Website in vier Sprachen online gestellt. Diese Umgestaltung war eine wichtige Aufgabe, bei der sämtliche Inhalte aktualisiert und an die neuen Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes angepasst wurden. Unsere Website dient als zentrale Anlaufstelle für alle Cannabis-Patientinnen und -Patienten in der Schweiz, die Informationen zur medizinischen Anwendung von Cannabis und zum Erhalt eines Rezepts suchen. Wir veröffentlichen dort auch Adressen von Ärztinnen, Ärzten und Apotheken, um den Betroffenen die Suche nach medizinischer Unterstützung zu erleichtern. Die Informationsweitergabe bleibt jedoch durch die gesetzlichen Einschränkungen herausfordernd. Da Cannabis als Betäubungsmittel gilt, dürfen Apotheken keine Werbung machen und können nur begrenzt informieren – eine Hürde, die wir als Verein durch unsere Aufklärungsarbeit ausgleichen.

GV mit persönlichem Wiedersehen

Im April fand unsere Generalversammlung im Gemeinschaftszentrum Wipkingen in Zürich statt. Nach langer Zeit mit nur online Veranstaltungen konnten wir uns wieder persönlich vor Ort treffen. Die Stimmung war dementsprechend sehr aufgeräumt und fröhlich. Die Versammlung selber verlief zügig. Im Anschluss gab es libanesisches Essen und angeregte Gespräche. Es war eine schöne Gelegenheit, die Vereinsmitglieder nach so langer Zeit online in entspannter Atmosphäre wiederzusehen.

MEDCAN an der CannaTrade 2024

Ein Highlight wie jedes Jahr war unsere Teilnahme an der CannaTrade, der internationalen Hanfmesse in Zürich. Vom 24. bis 26. Mai waren wir in der Halle 622 präsent, um über die medizinische Anwendung von Cannabis aufzuklären. Mit über 10’000 Besucherinnen und Besuchern sowie 150 Ausstellern bot die Messe eine ideale Plattform für den Austausch. Die Veranstalter widmeten dem medizinischen Bereich dieses Jahr besonders viel Raum, was uns sehr gefreut hat. Unser Stand wurde gut besucht, und viele Betroffene schätzten die Möglichkeit, sich direkt über medizinische Anwendung von Cannabis zu informieren. Unser Vizepräsident Simon nahm am Freitag an einem medizinischen Panel teil, in dem er gemeinsam mit Fachleuten aus der Cannabisindustrie die Fortschritte und Herausforderungen bei der Verschreibung von Cannabis diskutierte. Am Sonntag durften Franziska und Simon einen Vortrag über die 10-jährige Arbeit von MEDCAN halten. Die vielen Rückmeldungen von allen Seiten bestärken uns in unserem Engagement – die positiven Veränderungen im Leben vieler Patientinnen und Patienten durch legal verschriebenes Cannabis motivieren uns, weiterhin für Aufklärung und Unterstützung zu sorgen. Und wir sind leider noch nicht dort, wo wir sein möchten. Unsere Arbeit ist noch lange nicht vorbei. Viel zu viele haben nicht gewusst, dass das Betäubungsmittelgesetz geändert hat.

Sommerpause und Hemparade

Nach einem arbeitsreichen Frühjahr brauchten wir eine Sommerpause, um neue Kraft zu tanken. Ende August waren wir dann auf der Hemparade in der Kulturfabrik Wetzikon vertreten. Dieses gemütliche Samstagevent bot die Gelegenheit, sich umfassend über Hanf und seine medizinische Wirkung zu informieren. Unser Stand zog Interessierte an, und unser Vizepräsident Simon Winistörfer hielt einen Vortrag zur aktuellen Situation wie man zu einem Rezept kommt.

Intensiver Austausch mit den Fachpersonen und der Cannabisindustrie

Ende Oktober trafen wir uns in Zürich mit Vertretern der Schweizer Cannabisindustrie und den medizinischen Fachpersonen der Schweizerischen Gesellschaft für Cannabis in der Medizin (SGCM). Diesen Austausch hatten wir schon im Frühling in die Wege geleitet und die Gespräche vor Ort waren sehr konstruktiv. Man war sich einig, künftig enger zusammenzuarbeiten, um die Schweizer Bevölkerung sachlich und wissenschaftlich über die medizinische Anwendung von Cannabis zu informieren und aufzuklären. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen und den Menschen diese neue medizinische Behandlungsmöglichkeit näherzubringen.

«We, the patients»

Seit einiger Zeit sind wir auch auf internationaler Ebene vernetzt. Zusammen mit den Patientenorganisationen aus Spanien, England und Irland haben wir die Gruppe „We, the Patients“ ins Leben gerufen. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, die Wahrnehmung der medizinischen Anwendung von Cannabis weltweit zu verändern. Zukünftig werden wir Events von Patienten für Patienten organisieren. Dort lernt man alles Wichtige über die medizinische Anwendung und wie man in seinem Land zu einem Rezept kommt. Im Oktober fand bereits die erste erfolgreiche Patientenveranstaltung in Madrid statt. Für 2025 sind auch Veranstaltungen in Zürich geplant, bei denen zum einen die Betroffenen über ihre Erfahrungen erzählen und zum anderen namhafte Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und medizinische Fachleute über die Wirkung und Verschreibung von Cannabis aufklären werden. Der erste Event zum Thema neurodegenerative Erkrankungen wird im Februar stattfinden. Mehr Infos folgen bald.

Unser Telegram-Kanal dient als Austauschplattform

Eine Austauschmöglichkeit für Cannabis-Patientinnen und -Patienten ist auch unser Telegram-Kanal, der mittlerweile über 500 Mitglieder zählt. Hier können sich Betroffene über ihre Erfahrungen mit Cannabis-Medikamenten und die Verschreibungsmodalitäten austauschen. Auch medizinische Fachpersonen beteiligen sich an den Diskussionen. Der Kanal ist eine der wenigen verlässlichen Quellen, um Informationen zur medizinischen Anwendung von Cannabis zu erhalten.

Ausblick und Dank an unsere Unterstützer

Das Jahr 2024 war arbeitsreich mit viel freiwilligem Engagement. Unsere Mitglieder leisten Tag für Tag wertvolle Arbeit, um die medizinische Anwendung von Cannabis bekannter zu machen. Ein herzlicher Dank geht an alle, die uns auf diesem Weg begleiten. Unsere Arbeit wäre ohne die Unterstützung und das Vertrauen unserer Mitglieder und Supporter nicht möglich. Es liegt aber immer noch ein intensiver Weg und viel Arbeit vor uns, bis Cannabinoid-basierte Medizin allen Betroffenen in der benötigten Form und zu bezahlbaren Preisen zugänglich gemacht werden kann.

Finden Sie unsere Arbeit wichtig? Dann werden Sie auch 2025 Mitglied oder unterstützen Sie uns mit einer Spende! Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass der Zugang zur medizinischen Verwendung von Cannabis für alle einfacher und bezahlbarer wird.