Schweizer ADHS-Patient:innen haben grosse Probleme bei der medizinischen Verschreibung von Cannabis
Stigmatisierung und Vorurteile gegenüber Cannabisblüten
Die Diagnose ADHS ist bereits speziell stigmatisiert, und als ob das nicht genug wäre, begegnen ihnen zusätzlich Vorurteile, da diese Patient:innen bevorzugt Cannabisblüten einnehmen. Sie berichten von einer besseren Wirksamkeit und Verträglichkeit im Vergleich zu anderen Einnahmeformen. Viele von Ihnen können so ihre Lebensqualität verbessern und im Alltag funktionieren. Doch diese Präferenz ist nicht immer leicht zu vermitteln und führt dazu, dass sie von einigen Ärzt:innen oft als „Kiffer“ angesehen werden. Dieses Vorurteil kann zu einer abwertenden Haltung seitens medizinischer Fachkräfte führen und die Offenheit für alternative Behandlungsmethoden einschränken.
Individuelle Dosierung und Forschungspotenzial
Ein weiteres Problem, dem ADHS-Patient:innen bei der Verschreibung von Cannabis begegnen, ist die individuelle Dosierung. Aufgrund ihrer neurologischen Besonderheiten benötigen manche Patient:innen höhere Mengen von Cannabisblüten, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Dies kann bei einigen Ärzten Unbehagen auslösen, da die optimale Dosierung von Cannabis für ADHS- Patient:innen nicht einheitlich festgelegt ist und individuell angepasst werden muss. Die medizinische Wirkung von Cannabis bei ADHS ist ein vielversprechender Bereich der Forschung, der weitere Untersuchungen erfordert. Zahlreiche Berichte legen nahe, dass das Vaporisieren von Cannabisblüten positive Auswirkungen auf Konzentration, Hyperaktivität, Impulsivität, Angstzustände und Schlafstörungen haben können. Trotzdem bleibt die Verwendung von medizinischem Cannabis bei ADHS umstritten und erfordert eine differenzierte Betrachtung.
Die Wichtigkeit einer respektvollen Behandlung
Als Verein MEDCAN und Patientenorganisation möchten wir darauf hinweisen, dass es wichtig ist, dass ADHS-Patient:innen nicht aufgrund ihrer Präferenzen oder der benötigten Dosierung stigmatisiert werden. Oft können diese Menschen mit Cannabis ihre Beschwerden verbessern und Medikamente mit schweren Nebenwirkungen reduzieren. Es ist für viele eine Alternative zu herkömmlichen Medikamenten. Jede:r Patient:in verdient eine respektvolle und vorurteilsfreie Behandlung, die auf den individuellen Bedürfnissen und der bestmöglichen medizinischen Versorgung basiert.
Ausblick und Hoffnung auf Veränderung
Wir werden weiterhin über Entwicklungen in diesem Bereich berichten und hoffen, dass sich die Situation für ADHS-Betroffene in der Schweiz und für alle Patient:innen, die von medizinischem Cannabis profitieren könnten, verbessert. Unser Ziel ist es, einen offenen Dialog zu fördern und eine breitere Aufklärung über die medizinische Wirkung von Cannabis zu erreichen. Wir setzen uns dafür ein, dass Vorurteile abgebaut werden und der Zugang zu einer angemessenen Behandlung mit Cannabis für alle ermöglicht wird.
Gemeinsam für Cannabis in der Medizin!
Menschen mit chronischen Krankheiten und Leiden haben sich zusammengeschlossen, um für die Anerkennung von Cannabis als effektive medizinische Option zu kämpfen. Unsere Vision ist eine starke und einflussreiche Patientenorganisation, die sich fundiert für den Einsatz von Cannabis in der Medizin einsetzt. Ihre Spende oder Mitgliedschaft ermöglicht uns, eine effektive Lobby- und Aufklärungsarbeit zu leisten, um den gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben.